Wie erneuerbare Wärme in großem Maßstab in Wärmenetze eingesetzt werden kann, zeigen die Stadtwerke Lemgo. Ein System aus Großwärmepumpen und einer Freiflächen-Solarthermieanlage ebnet den Weg für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
Das Wärmekonzept besteht aus mehreren Teilkonzepten. Ein Teil der Wärme wird seit Ende letzten Jahres aus einer Abwasser-Wärmepumpe gewonnen. Diese erzeugt aus geklärtem Reinwasser der örtlichen Kläranlage nutzbare Wärme für die Lemgoer Fernwärme. Das Besondere der Anlage ist, dass über sogenannte Softwareagenten, immer die optimalste Betriebsweise ausgewählt wird und somit die Anlage effizienter betrieben werden kann. In das Computerprogramm fließen dazu aktuelle Netzdaten und Wetterprognosen mit ein.
Ein weiterer Teil der Entwicklung hin zu einer erneuerbaren Wärmeversorgung, stellt das iKWK-System der Stadtwerke Lemgo dar. Das Kürzel iKWK steht für “innovative Kraft-Wärme-Kopplung”. Derartige Anlagen koppeln flexibel Strom- und Wärmesektor. In Lemgo besteht das iKWK-System aus einer Solarthermieanlage, einer Flusswasser-Wärmepumpe und zwei Blockheizkraftwerken. Die Solarthermieanlage befindet sich derzeit im Bau und wird mit rund 9.000 Quadratmetern Bruttokollektorfläche die vorerst drittgrößten Solarthermieanlage in Deutschland sein. Als Wärmequelle der Flusswasser-Wärmepumpe dient der Fluss Bega. Während die Wärmeversorgung über die Solarthermieanlage und die hocheffiziente Wärmepumpe sichergestellt wird, kann bei kurzfristigen Stromüberschüssen aus Wind und Photovoltaik das Netz entlasten werden, indem die Blockheizkraftwerke heruntergefahren werden. iKWK-Systeme wie in Lemgo können einen Betriebskostenzuschuss im Rahmen spezieller iKWK-Ausschreibungen der Bundesnetzagentur erhalten.
Den Bau der Freiflachen-Solarthermieanlage der Stadtwerke Lemgo kann Schritt für Schritt über den iKWK-Blog verfolgt werden, den der RES-DHC Projektpartner AGFW zusammen mit den Stadtwerken Lemgo realisiert.
Text: Solites
Bild: Stadtwerke Lemgo GmbH
Quelle: Solarvserver.de